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Foto: Jan Klauth
Foto: Jan Klauth

Vom Klavier zur Küche

Erstes georgisches Restaurant in Frankfurt

Die Pianistin Nino Kambegashvili eröffnet mit dem Old Tiflis das erste georgische Restaurant Frankfurts. Im Gastraum an der Düsseldorfer Straße kommen neben Schaschlik und Suppen auch Walnüsse und Granatäpfel auf den Tisch.
Frankfurts kleinster Stadtteil wird noch internationaler: Mit dem am vergangenen Donnerstag eröffneten Old Tiflis am Platz der Republik sind die Gastronomen im Bahnhofsviertel um eine Nation reicher. „Das Restaurant schließt eine Lücke“, sagt Betreiberin Nino Kambegashvili. Denn in ganz Hessen gäbe es keine georgische Küche. Die Lage nördlich des Hauptbahnhofs ist strategisch günstig. „Schon am Tag der Eröffnung war um die Mittagszeit Hochbetrieb“, berichtet Kambegashvilli.

Der Schritt der gebürtigen Georgierin in die Gastronomie ist auf den ersten Blick ungewöhnlich. Kambegashvilli, die im Frankfurter Stadtteil Eschersheim lebt, leitete bisher nämlich die Internationale Musikschule Goldene Taste in der Homburger Landstraße. Zudem sitzt sie dem Deutsch-Osteuropäischen Verein für Wirtschaft und Kultur (DOVWK) vor. In dem hätten viele Landsleute über den Mangel an georgischer Küche in Frankfurt geklagt, erzählt Kambegashvili. „Da ich selbst gerne traditionell koche, kam so die Idee zum eigenen Restaurant.“

2018 ist Georgien Gastland auf der Frankfurter Buchmesse „Die Eröffnung kommt daher genau zur richtigen Zeit“, sagt die Neu-Gastronomin. Das Old Tiflis soll nun Einheimische sowie Besucher der Stadt anlocken, mittags und abends. „Neben dem täglich wechselnden Mittagsmenü gibt es auch Schaschlik im selbstgemachten Brot auf die Hand“, erklärt Kambegashvilli. Das ist sinnvoll, denn gerade zu Stoßzeiten kann es im Tiflis eng werden; groß ist der Gastraum nicht. Dafür wird der Gast entschädigt: Den beiden georgischen Köchen kann man bei der Zubereitung der Gerichte in der offenen Küche über die Schultern schauen.

Die Karte bietet vor allem traditionelle georgische Gerichte. Ob Khachapuri Imeruli (Teigtaschen mit georgischem Käse), Kharcho (Kalbfleischsuppe) oder Kuchen: Die meisten Speisen werden mit Walnüssen zubereitet. „Die werden direkt aus Georgien geliefert“, berichtet Kambegashvili. Trotz ihres neuen Jobs als Restaurantchefin möchte die Deutsch-Georgierin dem DOVWK eng verbunden bleiben: Im Old Tiflis soll beispielsweise auch Platz für Lesungen, Live-Musik und Kunstausstellungen sein.

Old Tiflis, Bahnhofsviertel, Düsseldorfer Straße 15, Tel.: 24007587
 
19. Februar 2018, 13.54 Uhr
Jan Klauth
 
 
Fotogalerie:
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