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Foto: © AdobeStock_photoopus
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Jahresrückblick

Das war 2023 in der Frankfurter Gastroszene los

Neueröffnungen, Schließungen oder neue Sterne: In der Gastroszene von Frankfurt und Rhein-Main war 2023 eine Menge los. Die Highlights im Überblick.
Wenn es einen Trend gab, der sich dieses Jahr durch die Frankfurter Gastronomieszene wie ein roter Faden zog, war es die Eröffnung von Cafés. Allein im Brückenviertel in Sachsenhausen sind im Umkreis von kaum 200 Metern mit retablo specialty coffee, Amata und Dot. drei neue Kaffee-Hotspots aus dem Boden geschossen. Auf der anderen Mainseite geht es ähnlich weiter, etwa im Oeder Weg mit dem Cosmic.

Ein weiterer Trend: Pizza. Ob im Bahnhofsviertel oder im Nord- und Ostend in diesem Jahr ging nichts ohne die runden Teigfladen. Aber Vorsicht! Nicht überall sind die Pizzen rund. Bei Ciccione in der ehemaligen Terminus Klause servieren die Betreiber des gegenüberliegenden Yaldy seit Juli eckige Pizza-Stücke im klassischen al-taglio-Stil. Wer es lieber rund mag, steigt einfach in die Tram und fahrt ins Nordend zu Electric Pizzaland oder NAP oder aber macht sich auf in den Süden nach Sachsenhausen zu Il Paradiso.

Noch besser ist es natürlich, wenn man gleich zwei Trends mit einer Klappe schlägt, wie etwa das Liesbeth am Mainzer Zollhafen. Nach der Eröffnung der Sauerteigbäckerei mit Cafébetrieb Anfang 2023 wird die Location seit Herbst nach Ladenschluss zur Trattoria Liesbeth. Hinter dem Trattoria-Konzept rund um erstklassige Sauerteig-Pizza, raffinierte Vorspeisen, hausgemachtes Eis und Naturwein steckt Inhaber Paul Schmiel, der in Mainz-Hechtsheim in seinem Fine-Dining-Restaurant Pankratz hinter Herd mit offenem Feuer steht.

Von Pizza ist es nicht mehr weit bis zum Wein. Besonders angesagt ist und bleibt Naturwein. Den gab es unter andere, in der Fleurie Weinbar, die nach rund zwei Jahren im Betrieb im Herbst ihre Türen schloss. Nach zügigem Umbau hat in derselben Location in der Rotlintstraße nur wenige Wochen später das Blumen, nebenan. mit bodenständig bis raffinierter Bistroküche am Mittag und entspanntem Barbetrieb am Abend eröffnet. Und wie das so ist: Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue – auch in Sachen Naturwein. Ebenfalls im Nordend hat Raum-und-Wein-Betreiber Davide Emmanuele die Naturweinbar baci baci eröffnet.

Seit Anfang des Jahres gibt es das Broed an der Taunusanlage. Dahinter steckt Peyman Far, der fast gleichzeitig das ebenfalls von ihm betriebene Landwehrstübchen in Sachsenhausen geschlossen hat. Bereits Ende September wurde es von seinen ehemaligen Mitarbeitern Moritz Schengbier, Eva Ascher-Pothmann und Peer Fleischer übernommen und wiedereröffnet. Einen weiteren gastronomischen Streich hatte Far zudem mit dem Restaurant KMH im ehemaligen Fahrrad Thöt an der Kleinmarkthalle im Petto.

Weitere Neueröffnungen gab es mit dem Little Suzy’s Smoke Shack BBQ, das Suzanne Günther nach einigen Rückschlägen in Alt-Sachs eröffnete, dem Enamor im Oeder, dem Restaurant Friedas im Omniturm, dem Kaiseki Kentaro in Bad Vilbel und dem Fine-Dining-Fischrestaurant Peysk im ehemaligen Fabbri-ca im Westend.

Für Aufsehen sorgte auch die Wiedereröffnung der Villa Rothschild in Königstein. Nach zwei Jahren Pause vom regulären Betrieb hat das Hotel im Mai samt dem hauseigenen Restaurant Grill & Health wieder fahrt aufgenommen. Seit September steht nun fest, dass Patrick Bittner, langjährige Küchenchef des ehemaligen Sternerestaurants Français im Steigenberger Icon Frankfurter Hof, ab Februar die kulinarische Leitung des Hauses übernehmen wird.

Trotz der vielen Neueröffnungen musste sich die Gastroszene auch von einigen Traditionslokalen verabschieden. Besonders schwer war für viele Frankfurterinnen und Frankfurter das Ende von Eis Christina. Ebenfalls die Türen schlossen das Café Albatros in Bockenheim, das Heck Meck, die Metzgerei Ebert in der Freßgass sowie das Apfelweinlokal Zur Schönen Müllerin und das Zur Stalburg. Für Aufsehen sorgte Unternehmer und Gastronom Tom Bock. Im Anschluss an ein laufendes Insolvenzverfahren und einen darauffolgenden Strafbefehl wurden Bocks sämtliche gastronomischen Betriebe am Walther-von-Cronberg-Platz geschlossen.

Doch nicht nur von Lokalen musste die Szene Abschied nehmen, sondern auch von Alfred Friedrich, der Jahrzehnte lang das gastronomische Geschehen der Stadt geprägt hat. Im Alter von 66 Jahren ist der Küchenchef und Inhaber des Edelgasthaus Zur Golden Kron im März verstorben.

Ein paar gute Nachrichten zum Schluss: Ende Oktober fand erstmals das Finale des Bocuse d’Or Germany im Gesellschaftshaus Palmengarten statt. Gewonnen haben Marvin Böhm und Commis Hannes Hensel aus dem Drei-Sterne-Restaurant Aqua in Wolfsburg, die nun beim Europaentscheid in Trontheim im März 2024 für Deutschland antreten werden.

Apropos Spitzengastronomie, in puncto Auszeichnungen braucht sich die Frankfurter Gastronomieszene auch in diesem Jahr wieder nicht zu verstecken. Besonders erfreulich: Das Bidlabu in der Innenstadt wurde vom Guide Michelin zum ersten Mal mit einem Stern geadelt. Lage überfällig, wie die FRANKFURT GEHT AUS!-Redaktion meint. Aber gut, Ende gut, alles gut.
 
28. Dezember 2023, 10.13 Uhr
Lisa Veitenhansl
 
Lisa Veitenhansl
Jahrgang 1997, Studium der Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt, seit November 2021 beim Journal Frankfurt. – Mehr von Lisa Veitenhansl >>
 
 
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