Im Schatten des Silberturms am Jürgen-Ponto-Platz findet ab dem 29. November mitten im Bahnhofsviertel ein alternativer Weihnachtsmarkt statt. Winter Space soll lokaler Gastronomie, Kulturschaffenden und der Kreativbranche Platz bieten, sich zu präsentieren.

Wenn die Tage kürzer werden und es überall gemütlich wird, scheint hingegen das Frankfurter Bahnhofsviertel im Winter meist etwas trostlos. Das soll der Winter Space auf dem Jürgen-Ponto-Platz vom 29. November bis 22. Dezember ändern. Bei dem alternativen Weihnachtsmarkts versammelt die Kreativagentur nomad.iv um Fabian Annich, Toan Nguyen und Joshua Marquez auf der sonst brachliegende Fläche lokale Gründerinnen und Gründer mit Fokus auf Kulinarik, Kunst und Kultur. Workshops und Liveacts ergänzen das Konzept. Aber keine Sorge, selbstgemachten Glühwein gibt es trotzdem.

Sieben der bunten Holzhütten werden kulinarisch bespielt und das nicht nur mit Dauerbrennern vom Weihnachtsmarkt. Neben winterlichem Kaiserschmarrn und Käsespätzle wird es gleich drei lateinamerikanische Stände geben. Peruanische, venezolanische als auch kolumbianische Köstlichkeiten bieten neben der Soup Station, Loaded Waffles und Knoblauchbrot ein breites Angebot. Auch eine kleine, winterlich-kuratierte Cocktailkarte mit Beispielweise Bratapfel Old Fashioned wird es geben.

Warum alternativ?

Namenhafte Gastronomie aus dem Viertel findet man beim Winterspace nicht. „Natürlich wäre das marketing-technisch schlau gewesen, wir bieten aber gerne Platz, um diejenigen aus der lokalen Branche zu präsentieren, die vielleicht noch nicht in aller Munde sind", erklärt Toan Nguyen. Verkaufsstände für Kunsthandwerk beispielsweise müssen auch nicht im Ganzen bespielt werden. Wer wenig finanzielle oder logistische Möglichkeiten besitzt, kann sich ein Regal mieten und das Team vom Weihnachtsmarkt verkauft dann die hausgemachten Produkte, wie Marmeladen, Keramik oder Apfelwein-Aperitivo.

Ziel des Winter Spaces sei es auch dazu beizutragen, die Diversität im Bahnhofsviertel zu zelebrieren. So sollen die Preise angemessen sein und das Angebot für jeden zugänglich, sagt Nguyen. Sogar ein Kinderbetreuungsprogramm gibt es sonntags in der größten Hütte, die auch für Weihnachtsfeiern gemietet werden kann. Workshops, beispielsweise von Streetworkern aus dem Viertel oder zu Siebdruck und Upcycling gibt es neben einem Literaturclub und einem Biertasting von naiv ebenfalls. So zieht auch in das Bahnhofsviertel etwas weihnachtliche Stimmung ein.

Info
Winter Space, Bahnhofsviertel, Jürgen-Ponto-Platz, Mo-So 12-22 Uhr

Jahrgang 2002, seit 2024 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Julius Opatz >>

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