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Der Restauranttest der Woche
Willichs
Mitten in der Mainzer Innenstadt haben sich Jan Appeltrath (Gasthaus Willems) und Carl Grünewald (Genusswerkstatt) zusammengetan: Im Willichs trifft vegane Bistroküche auf eine spannende Weinvielfalt.
Als vergangenes Jahr das Laurenz in der Mainzer Innenstadt sein Ende bekanntgab war das Bedauern groß, hatte man dort doch einen Ort geschaffen wie eine Pralinenschachtel – es war für jeden etwas dabei. Ob der Wein zum Feierabend mit ein paar Snacks, das Drei-Gänge-Menü oder eine kleine private Feierei. Doch die Location blieb nicht lange ungenutzt. Es wurde viel gewerkelt in dem Altbau-Eckhauslokal, das sich über zwei Ebenen erstreckt.
FRANKFURT GEHT AUS! – App
Alle Restauranttests, aktuelle Neueröffnungen, saisonale Specials und mehr gibt's in der App zum Heft. Wein ist hier nach wie vor im Fokus, nur die Küche ist neu und nun rein pflanzlich ausgerichtet. „Wir machen einfach ein richtig geiles Essen und zeigen, wie großartig eine pflanzliche Küche sein kann“, hieß es zuletzt im Interview vonseiten des Betreiberduos um Jan Appeltrath und Carl Grünewald, der zuvor für die kulinarischen Geschicke in der Genusswerkstatt in Mainz-Finthen verantwortlich zeichnete. Wie das aussieht? Auf der klein gehaltenen Karte finden sich Kohlrabi, Frühlauch, Sellerie, Erdbeeren und Fenchel, dazu Liebstöckel, Dill und Kapuzinerkresse. Nebst Oliven und extra geordertem Brot probieren wir uns einmal durch die Vorspeisen, was etwa Romanasalat mit gehobeltem Fenchel, Himbeerdressing und Kürbiskern-Topping sowie Brokkoli mit Liebstöckelmayonnaise bedeutet. Während der Salat von uns einen „Kann man machen“-Stempel bekommen würde, gefällt der Brokkoli, dessen Röschen mit knuspriger Röstbrot-Buchweizen-Panade ummantelt sind, deutlich besser.
Ähnlich überzeugt sind wir vom Knollensellerie mit hervorragender Sesam-Chili-Vinaigrette und Stangensellerie-Topping im Hauptgang, während die Fregola Sarda, eine sardische Pastasorte, mit getrockneten Tomaten, Kapern und Zucchini zwar schmeckt, sich aber thematisch in die Saisonküche nicht ganz einordnen lässt. Der Wein dazu – wir wählen Erdreich von Bianka und Daniel Schmitt, einer naturnah produzierten Cuvée von Scheurebe und Gelbem Muskateller – entpuppt sich als tolle Entdeckung zum fairen Preis. Fein abgeschmecktes, noch angenehm bissfestes Rhabarberragout und Wacholdereis sowie ein „Café Gourmand“ – Espresso nebst zweier hausgemachter Pralinen – beenden unseren Mainz-Besuch.
Und, geil? In puncto Stimmung, Ambiente und Angebot nicken wir kräftig. Und wenn die Küche noch komplett ihren roten Faden findet, sind wir gänzlich überzeugt. Doch wie ist das mit einer Pralinenschachtel? Manchmal muss man ein bisschen probieren, bis man die perfekte gefunden hat.
Info
Willichs, Mainz, Gartenfeldstraße 9, Tel. 06131/3397133, Mo-Fr 12-15 und 17-23:30, Sa 17-23:30, So Ruhetag
Alle Restauranttests, aktuelle Neueröffnungen, saisonale Specials und mehr gibt's in der App zum Heft.
Ähnlich überzeugt sind wir vom Knollensellerie mit hervorragender Sesam-Chili-Vinaigrette und Stangensellerie-Topping im Hauptgang, während die Fregola Sarda, eine sardische Pastasorte, mit getrockneten Tomaten, Kapern und Zucchini zwar schmeckt, sich aber thematisch in die Saisonküche nicht ganz einordnen lässt. Der Wein dazu – wir wählen Erdreich von Bianka und Daniel Schmitt, einer naturnah produzierten Cuvée von Scheurebe und Gelbem Muskateller – entpuppt sich als tolle Entdeckung zum fairen Preis. Fein abgeschmecktes, noch angenehm bissfestes Rhabarberragout und Wacholdereis sowie ein „Café Gourmand“ – Espresso nebst zweier hausgemachter Pralinen – beenden unseren Mainz-Besuch.
Und, geil? In puncto Stimmung, Ambiente und Angebot nicken wir kräftig. Und wenn die Küche noch komplett ihren roten Faden findet, sind wir gänzlich überzeugt. Doch wie ist das mit einer Pralinenschachtel? Manchmal muss man ein bisschen probieren, bis man die perfekte gefunden hat.
Willichs, Mainz, Gartenfeldstraße 9, Tel. 06131/3397133, Mo-Fr 12-15 und 17-23:30, Sa 17-23:30, So Ruhetag
5. August 2024, 11.33 Uhr
Frida Herbst
Frida Herbst
seit nunmehr drei Jahren in freier Mitarbeit für das Journal Frankfurt tätig. Schreibt vor allem über Themen im Kultur- und Kulinarik-Bereich. Mehr von Frida
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