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Der Restauranttest der Woche

The Nest

Zwischen Alte Oper und Taunusanlage hat sich dieses Restaurant im Modulbau im wahrsten Sinne des Wortes eingenistet und serviert nun international interpretierter Bistroküche. Sieht schick aus. Schmeckts auch gut?
Direkt vorneweg: Nein, das The Nest befindet sich nicht in einer Baumkrone im Frankfurter Stadtwald. Und nein, auch Vogelzwitschern ist hier nicht zu hören. Im Gegenteil. Mit seiner Lage zwischen Opernplatz und Taunusanlage könnte der Standort kaum urbaner sein. Und doch schmiegt sich der kleine, aus UK eingeflogene und schließlich hier ebenerdig platzierte Modulbau nahezu perfekt in seine Umgebung ein. Ganz so, als wäre er schon immer da gewesen.

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Das Nest selbst ist lichtdurchflutet. Die bodentiefe Glasfront, helles Holz, erdige Töne und stilvoll eingedeckte Tische sorgen für elegantes Ambiente. Das stimmige Design setzt sich auf der großen Terrasse fort, wo wir zum Zeitpunkt unseres Besuchs noch leicht vom Opernplatzfest und den gelegentlich aufheulenden Motoren ortsfremder Sportwagen beschallt werden.

Kulinarisch liegt der Fokus auf „moderner französischer Bistroküche mit internationalen Zutaten und Aromen“. Wie das aussieht? Die Vorspeisen geben eine Ahnung: butterzart geröstete bunte Möhren werden mit griechischem Joghurt und kandidierten Haselnüssen kombiniert. Das Choux au craquelin, die französische Version des Windbeutels, ist mit Ochsenschwanzragout und Nussbuttercreme gefüllt. Oh lala! Quelle surprise! Das Brandteiggebäck ist wider Erwarten süß, knusprig durch eine leichte Zuckerkruste. Das fein würzige Ochsenschwanzragout bildet hierzu einen spannend wie intensiver Gegenpol, während die Nussbutter das Ganze mit warmen Karamellnoten umarmt.

Im Hauptgang wartet dann weißer Spargel, noch angenehm bissfest und nebst mild-cremiger Miso Hollandaise. Drumherum tummeln sich knackige Edamame und karamellisierte Erdnüsse. Eine absolut gelungene Interpretation des Klassikers, die jedoch auch mit knapp 30 Euro zu Buche schlägt. Fisch kommt in Form von zartem Steinbutt und nebst gerösteten Blumenkohlröschen an den Tisch. Bedeckt ist er von einer Brotkrumenkruste, die wiederum durch gebeiztes Eigelb dezent ergänzt wird.

Wer mag, lässt den Abend bei einem dichten Caramel Blondie ausklingen und freut sich über den ganz wunderbar charmanten Service. Dem wiederum ist es geschuldet, dass dem Nest trotz Lage, Preisen und Bankenviertelnähe etwas Heimeliges anhaftet.

Info
The Nest, Innenstadt, Neue Mainzer Str. 77, Di/Mi 18-22, Do-Sa 18-23 Uhr, So/Mo Ruhetage
 
1. Juli 2024, 09.53 Uhr
Frida Herbst
 
Frida Herbst
seit nunmehr drei Jahren in freier Mitarbeit für das Journal Frankfurt tätig. Schreibt vor allem über Themen im Kultur- und Kulinarik-Bereich. – Mehr von Frida Herbst >>
 
 
Fotogalerie:
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