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Die Neueröffnung der Woche

The Nest

Gastronomisches Placemaking und feine Bistroküche in der Taunusanlage: Mit The Nest ist inmitten der Innenstadt ein Restaurant geschlüpft, das gehobene Küche mit familiärer Gastfreundschaft verbindet.
„Ich möchte Hospitality neu denken“, sagt Mariah Schäfer, die Geschäftsführerin und „Mutter“ im neueröffneten The Nest. In dem kleinen, aber feinen Modulbau zwischen Alte Oper und Main Tower in der Taunusanlage servieren Schäfer und ihr Team seit vergangener Woche moderne französische Bistroküche mit internationalen Einflüssen. Und das im lichten Interieur mit deckenhohen Fenstern, hellem Holz und erdigen Tönen.

Es scheint, als stünde das Restaurant schon länger an diesem Platz. Tatsächlich wurde der ganze Bau über das letzte Jahr von einem Londoner Interiordesign-Büro geplant und in UK errichtet, später eingeflogen und am jetzigen Standort finalisiert. Doch so schnell wie die „Container“ mit dem Kran hinter die Brachlandschaft am Opernplatz 2 gehieft wurden, so schnell sollen sie nicht wegtransportiert werden. „Das steht jetzt hier eine Weile“, sagt die Gründerin und lacht. Das Restaurant soll auch dazu dienen, diesen Standort in der Taunusanlage neu zu erschließen. „Placemaking“ ist das Stichwort, also gewissermaßen ungenutzen Orten in der Stadt eine neue Identität zu verleihen und so wieder attraktiver für das öffentliche Leben machen.

Im Nest soll man sich wohlfühlen, erklärt Schäfer: „Es soll nicht Chichi und die Teller mit vielen Pinzetten angerichtet sein. Wir setzen auf moderne Küche mit guten Komponenten. Am Ende sollen die Leute satt und glücklich sein.“ Auf der reduzierten Speisekarte findet man neben französischen Klassikern wie Beef Tatar und Entrecote auch saisonalen Gerichten immer gepaart mit internationalen Geschmacks- und Gewürzkombinationen. Darunter auch vegane Alternativen wie etwa Pasta mit Liebstöckel. Bei alldem steht für Schäfer im Fokus, dass sich die Gäste wohlfühlen und das Ambiente genießen.



Mitten im Grünen an der Taunusanlage © Billy Bolton

„Wenn wir nicht am gleichen Strang ziehen, bringt man es nicht an den Gast“

Der familiäre Rahmen, der das Nest als kleine Oase in der Innenstadt auch ausmachen soll, fängt schon beim Team an. Das Küchenduo mit Erfahrungen aus der gehobenen Gastronomie wird gerade noch durch Schäfer selbst an der Spülmaschine ergänzt. Ihre Vorstellung von Gastfreundschaft erläutert Schäfer mit einer Anekdote aus einem der besten Restaurants der Welt, dem Eleven Madison Park (***) in New York: Nachdem der Restaurantleiter beiläufig den Wunsch eines Gasts hörte, das Sterne-Dinner mit einem Hot Dog zu krönen, macht der Maître sich auf zum nächsten Stand vor der Tür. „Ich werde jetzt nicht losrennen und einen Hot Dog holen, aber so möchte ich denken“, so Schäfer. Ihre Gäste, sollen sich wahrgenommen fühlen, schließlich gehe es in erster Linie um sie. Gastronomie ist eben mehr als nur Essen.

Frankfurt kann sich also auf einen Sommer im Nest mit einer jungen Gastronomin mit Drive freuen, deren Pläne wie eine kleine Lunchkarte, Kaffee mit kleinem Frühstücksangebot aus dem Fenster und Daydrinking Events, früher und später in die Tat umgesetzt werden. Aber alles gemach und erst wenn der Standard stimmt, so Schäfer: „Erstmal Laufen lernen“. Die lang gebrütete Idee The Nest ist jetzt also flügge.

Info
The Nest, Innenstadt, Neue Mainzer Str. 77, Di/Mi 18-22, Do-Sa 18-23 Uhr, So/Mo Ruhetage
 
10. Mai 2024, 12.44 Uhr
Julius Opatz
 
Julius Opatz
Jahrgang 2002, seit 2024 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Julius Opatz >>
 
 
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