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Der sprichwörtliche "Weiße Burgunder" (also nicht etwa Weißburgunder!) genießt völlig zu Recht Weltruhm, ist aber im Normalfall kein günstiges Vergnügen, da sich eben die ganze Welt um den recht übersichtlichen Ertrag aus der historischen Weinbauregion bemüht. Was ganz besonders für den Chablis gilt, der hierzulande zwar schon seit ein paar Jahren aus Preisgründen stagniert, dafür aber in den USA, Russland und China zweistellige Zuwachsraten verzeichnet.
Da lohnt der Blick über den Rand des Gebietes hinaus ein paar Kilometer weiter östlich. Hier erstrecken sich rund um den malerischen Ort Tonnerre etwa 200 Hektar Reben (zum Vergleich: Chablis nähert sich der 4.000 Hektar-Grenze), etwa zu gleichen Teilen Pinot Noir und Chardonnay. Letzterer war bereits zu Zeiten von Louis XIV ausgesprochen beliebt, doch auch hier schlug die Reblaus erbarmungslos zu und während in Chablis ein paar Winzer durchhielten, machte man hier dicht.
Erst in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts begann man in Tonnerre wieder mit dem Weinbau und bestockte auch Lagen, die einst zu den gefragtesten gehörten. So auch den Clos de Vaulichéres, einen Weinberg, der heute Grand Cru-Status hätte ... wären damals nicht alle Rebstöcke verdorrt. Heute steht hier wieder zu 100\% Chardonnay und die Reben sind noch so jung, dass sich die Familie Dampt zunächst darauf konzentriert, einen mineralischen, ausdrucksstarken Chardonnay zu erzeugen, der viele "normale" Chablis' in den Schatten stellt und aufgrund seiner völligen Unbekanntheit in der Genussakademie für 9,90 zu haben ist.
Viele Gäste der Genussakademie kennen den "Clos de Chateau" bereits aus den Kochkursen, denn hier begleitet er harmonisch eine Vielzahl von Speisen. Im Hochsommer passt der Tropfen jedoch auch hervorragend auf die Terrasse – birnenfruchtig und pikant mineralisch mit dezenten Anklängen von Honig und Limette ein toller Wein insbesondere zu Meeresfrüchten und hellem Fleisch! Lassen Sie sich vom etwas veralteten Foto nicht abschrecken – der aktuelle Jahrgang ist 2013!