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Nüchterne Rezepte mit wenig Bebilderung sind im Stimmungskochbuch nicht zu finden, ganz im Gegenteil. Das Buch strotzt vor gestalterischer Freude und nimmt die Leserschaft mit auf eine Reise der Launen, die einen ganz natürlich zu dem Rezept führt. So lacht einen die großabgedruckte Zitronenhälfte oder das Bild vom Sommer auf Balkonien an und man wird zu frischen Rezepten für heiße Tage geleitet. Schallplatten mit Pasta auf dem Cover und sogar eine eigene Spotify-Playlist, die gescannt werden kann, machen beispielsweise Lust auf Rezepte mit dem Titel Night-Food. Statt unpersönlich auf rationale Kategorien von Gerichten zu verweisen, wählen Herke und Hick einen anderen Ansatz an ihr Kochbuch. Mit Fokus auf die verschiedenen Designsprachen, Fotografie und Illustration kommt ihr gestalterischer Background zum Vorschein, denn das Kochbuch sollte einst als gemeinsame Abschlussarbeit zum Bachelor of Arts dienen.
Doch nicht nur der Look überzeugt. Die 80 persönlichen Rezepte mit niedriger Einstiegsschwelle machen Lust zu kochen und das egal, in welchem Umfang – je nach Stimmung eben. Mal steht ein Sommersalat mit Olivenbrot auf der Speisekarte, ein ander Mal das indische Rajma Masala, nach dem Rezept eines Freundes der beiden. Doch das Buch enthält auch Tipps für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln. Auf den Rezeptseiten findet man Verweise, mit welchem Gericht beispielsweise die Reste des Gekochten kombiniert werden oder Restzutaten weiter verwendet werden können. Nach den Süßspeisen findet sich abschließend ein Küchenwegweiser mit hilfreichen Grundzutaten und Zubereitungstipps. Aber auch die Fragen, was kaufe ich wann, oder wie bewahre ich bestimmte Lebensmittel auf, behandeln die Autorinnen. Also auf in die Vorratskammer und los geht’s. Und falls der Appetit nicht eindeutig ist, nimmt man dieses Buch zur Hand und ganz nach dem Motto: Through the book, till you cook!