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Neues Schopenhauer im Nordend
Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen
Nach langem Umbau eröffnet im ehemaligen Kleinen Café Schneider nun das Schopenhauer. Ab sofort gibt es hauseigene Kaffeekreationen, backfrische Kuchen, feine Tapas und ausgewählte Weine im hellen Ecklokal mit Sonnenterrasse.
Fast ein Jahr stand das kleine Ecklokal, vormals das beliebte Kleine Café Schneider, in der Schopenhauer Straße im Nordend leer. Ab Freitag den 21. August hat hier nun das Schopenhauer geöffnet. Der Name des Lokals dürfte nicht nur Philosophie-Afinados und Aphorismen-Enthusiasten ein Begriff sein, schließlich befand sich bis vor zwei Jahren genau gegenüber, in der Hausnummer 17, bereits ein gleichnamiges Lokal. Das neue Schopenhauer teilt mit seinem Vorgänger jedoch nur den Namen. „Ich habe einen passenden Namen gesucht“, erklärt Eigentümer Mauricio Undurraga. „Wir sind hier in der Schopenhauerstraße. Ich wohne im Nordend und war früher sehr gerne im alten Schopenhauer und ich mag Schopenhauer, als Philosoph. Warum also nicht? Der Name passt perfekt.“
Ein Platz an der Sonne
Undurraga ist kein Unbekannter in der Frankfurter Gastronomieszene. Seit knapp fünf Jahren betreibt er im Nordend in der Gaußstraße das Sub Rosa – eine außergewöhnliche Bar ohne Karte, dafür mit vielen Extras. Vor einem Jahr endete das Nachtleben jedoch abrupt für Undurraga. Ein Aneurysma schickte ihn auf die Planken und beinah ins Grab. „Ich war tot. Aber das war eigentlich das Beste, was mir hätte passieren können.“ Natürlich wäre Schopenhauer nicht Schopenhauer, gäbe es nicht einen passenden Aphorismus zu dieser Geschichte – der sogar bereits im Alten Schopenhauer an der Wand geschrieben stand: Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen. Und wie es scheint, hatte Undurraga Glück im Unglück oder noch ein Ass im Ärmel. Er gab die Bar anteilig ab und zog sich aus dem Nachtgeschäft zurück. „Ich will einfach die Sonne sehen. In der Gastronomie ist das Abendgeschäft die Dunkle Seite der Macht. Du verdienst zwar gutes Geld, aber siehst die Sonne nicht.“ Als dann das helle Ecklokal mit großzügigem Außenbereich in der Schopenhauerstraße vakant wurde, war für ihn die Sache klar.
Frankfurter Kunst im Gastraum
Organisiertes Chaos
Es ist noch nicht alles fertig im schlicht aber gemütlich eingerichteten Gastraum. Manches Geschirr ist noch nicht geliefert und der Lieferant hat das Hackfleisch vergessen. „Ich nenne das ein organisiertes Chaos“, sagt Undurraga und grinst. „Das Schopenhauer soll nicht steril wirken. Wir sind ein organischer Betrieb. Das gilt auch für unser Getränke- und Speiseangebot. Wir werden schauen, wie sich alles entwickelt. Was angenommen wird und was nicht. Wir wollen mit unseren Gästen wachsen.“ Irgendwo muss man bekanntermaßen anfangen. So gibt es neben hauseigenen Kaffeekreationen, teils vegane Kuchen und einer kleinen festen Karten mit Bowls, Omeletts, Salat und Sandwichs sowie einer Auswahl an Käse und Schinken eine saisonal wechselnde Tapaskarte. Nebenbei bemerkt, die Küche wird vom ehemaligen Sous Chef des La Boveda geschmissen (La Boveda, Platz 1 Frankfurt Geht Aus! 2020 in der Kategorie Spanien&Portugal, leider seit kurzem geschlossen).
Die Weinauswahl ist Chefsache. Schließlich ist Undurraga in Chile geboren und als Spross einer Winzerfamilie aufgewachsen. „Wein ist schon immer ein Teil meines Lebens. Meine Ausbildung als Önologe hat mit meinem Großvater angefangen. Der hat mir immer einen Schluck zum Probieren gegeben.“ Bei der Auswahl der Weine sei ihm nicht nur eine ausgezeichnete Qualität der Weine wichtig, sondern auch, dass ein Besuch im Schopenhauer bezahlbar bleibt. „Natürlich haben wir auch kostspieligere Flaschenweine im Haus. Aber wir bieten beispielsweise unseren Hauschampagner, Drappier Brut Carte d’Or, für 7,80 Euro das Glas an. Außerdem wird es samstags ausgewählte Flaschenweine gegen Korkgeld zum Einzelhandelspreis geben.“
Eiskaffee 2.0
Geöffnet ist das Schopenhauer vorerst nur Mittwoch bis Samstag von 9-23 Uhr. Auch das könne sich ändern. Das hänge von den Gästen ab – und natürlich davon, wie das Schicksal die Karten mischt. Das würde zumindest Schopenhauer sagen.
Schopenhauer, Nordend, Schopenhauer, Heidepl. 1, 60316 Frankfurt am Main, Mi-Sa 9-23 Uhr
Ein Platz an der Sonne
Undurraga ist kein Unbekannter in der Frankfurter Gastronomieszene. Seit knapp fünf Jahren betreibt er im Nordend in der Gaußstraße das Sub Rosa – eine außergewöhnliche Bar ohne Karte, dafür mit vielen Extras. Vor einem Jahr endete das Nachtleben jedoch abrupt für Undurraga. Ein Aneurysma schickte ihn auf die Planken und beinah ins Grab. „Ich war tot. Aber das war eigentlich das Beste, was mir hätte passieren können.“ Natürlich wäre Schopenhauer nicht Schopenhauer, gäbe es nicht einen passenden Aphorismus zu dieser Geschichte – der sogar bereits im Alten Schopenhauer an der Wand geschrieben stand: Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen. Und wie es scheint, hatte Undurraga Glück im Unglück oder noch ein Ass im Ärmel. Er gab die Bar anteilig ab und zog sich aus dem Nachtgeschäft zurück. „Ich will einfach die Sonne sehen. In der Gastronomie ist das Abendgeschäft die Dunkle Seite der Macht. Du verdienst zwar gutes Geld, aber siehst die Sonne nicht.“ Als dann das helle Ecklokal mit großzügigem Außenbereich in der Schopenhauerstraße vakant wurde, war für ihn die Sache klar.
Frankfurter Kunst im Gastraum
Organisiertes Chaos
Es ist noch nicht alles fertig im schlicht aber gemütlich eingerichteten Gastraum. Manches Geschirr ist noch nicht geliefert und der Lieferant hat das Hackfleisch vergessen. „Ich nenne das ein organisiertes Chaos“, sagt Undurraga und grinst. „Das Schopenhauer soll nicht steril wirken. Wir sind ein organischer Betrieb. Das gilt auch für unser Getränke- und Speiseangebot. Wir werden schauen, wie sich alles entwickelt. Was angenommen wird und was nicht. Wir wollen mit unseren Gästen wachsen.“ Irgendwo muss man bekanntermaßen anfangen. So gibt es neben hauseigenen Kaffeekreationen, teils vegane Kuchen und einer kleinen festen Karten mit Bowls, Omeletts, Salat und Sandwichs sowie einer Auswahl an Käse und Schinken eine saisonal wechselnde Tapaskarte. Nebenbei bemerkt, die Küche wird vom ehemaligen Sous Chef des La Boveda geschmissen (La Boveda, Platz 1 Frankfurt Geht Aus! 2020 in der Kategorie Spanien&Portugal, leider seit kurzem geschlossen).
Die Weinauswahl ist Chefsache. Schließlich ist Undurraga in Chile geboren und als Spross einer Winzerfamilie aufgewachsen. „Wein ist schon immer ein Teil meines Lebens. Meine Ausbildung als Önologe hat mit meinem Großvater angefangen. Der hat mir immer einen Schluck zum Probieren gegeben.“ Bei der Auswahl der Weine sei ihm nicht nur eine ausgezeichnete Qualität der Weine wichtig, sondern auch, dass ein Besuch im Schopenhauer bezahlbar bleibt. „Natürlich haben wir auch kostspieligere Flaschenweine im Haus. Aber wir bieten beispielsweise unseren Hauschampagner, Drappier Brut Carte d’Or, für 7,80 Euro das Glas an. Außerdem wird es samstags ausgewählte Flaschenweine gegen Korkgeld zum Einzelhandelspreis geben.“
Eiskaffee 2.0
Geöffnet ist das Schopenhauer vorerst nur Mittwoch bis Samstag von 9-23 Uhr. Auch das könne sich ändern. Das hänge von den Gästen ab – und natürlich davon, wie das Schicksal die Karten mischt. Das würde zumindest Schopenhauer sagen.
Schopenhauer, Nordend, Schopenhauer, Heidepl. 1, 60316 Frankfurt am Main, Mi-Sa 9-23 Uhr
21. August 2020, 15.55 Uhr
Sebastian Schellhaas
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