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Foto: Markt im Hof / Michael Rühl
Foto: Markt im Hof / Michael Rühl

Beschwerde bringt Markt im Hof in Schwierigkeiten

Hürden für Sachsenhäuser Markt im Hof

Wegen wiederholter Beschwerden eines einzelnen Anwohners sieht sich der Sachsenhäuser Markt im Hof bedroht. Auch im Rest des Viertels gibt es Lärmbeschwerden. Das Problem lösen soll nun eine Änderung des Bebauungsplans.
Der Wochenmarkt in der Wallstraße ist ein beliebter Treffpunkt in Sachsenhausen. Hunderte Anwohner und Einkäufer treffen sich jeden Samstag zwischen 10 und 18 Uhr in Alt-Sachsenhausen. Das scheint nicht jedem zu gefallen. Seit mehreren Monaten gehen durch einen einzelnen Anwohner vermehrt Lärmbeschwerden beim Ordnungsamt ein. Die Marktbetreiber bringt das in finanzielle Schwierigkeiten.

„Verglichen mit dem Lärmpegel nachts, geht es auf dem Markt ruhig zu“, sagt Organisator Michael Rühl. Ohnehin dauert der Markt nur bis 18 Uhr. Der besagte Nachbar habe sich nicht an die Marktbetreiber selbst gewandt; vielmehr sei er im Viertel als Querulant bekannt. „Das Ordnungsamt hat sich bei uns wegen der Unannehmlichkeiten sogar entschuldigt“, berichtet Rühl. Der Grund: Die Behörden müssen jeder Beschwerde nachgehen und handelten nun.

Konkret heißt das: Bis Ende März muss der Markt ein Lärmgutachten vorlegen – und aus eigener Tasche zahlen. 3500 Euro koste das, berichtet Rühl. Dazu kämen weitere Kosten, beispielsweise durch Brandschutzauflagen. „Der finanzielle Aufwand ist immens“, klagt Rühl. Deswegen bitten die Marktbetreiber nun um Unterstützung. Um das Fortleben zu sichern, starten die Sachsenhäuser in den kommenden Wochen eine Spendenkampagne, um die Kosten der Gutachten zu decken.

Die FDP im zuständigen Ortsbeirat 5 sieht nur eine Lösung: Eine Änderung des Bebauungsplans für Alt-Sachsenhausen. Denn nicht nur der Markt im Hof sei gefährdet. „Auch das Überleben der Gastronomie steht teilweise auf dem Spiel“, sagt Florian Reineking. So musste 2016 etwa die Stereobar im Abtsgäßchen wegen Anwohnerbeschwerden dicht machen. „Der Konflikt zwischen Gastronomie, Vergnügungsstätten und Anwohnern wird in Zukunft noch zunehmen“, befürchtet der FDP-Mann. Mit der Aufnahme von Alt-Sachsenhausen in das städtische Förderprogramm werde der Zuzug ins Quartier weiter steigen. Der Wohnanteil im Viertel dürfte in den kommenden Jahren steigen.

Einstimmig entschied sich der Ortsbeirat vergangene Woche für einen Antrag der Partei im Gremium der vorsieht, den Bebauungsplan von Mischgebiet zu urbanem Gebiet abzuändern. Der Vorteil: Dann darf es tagsüber um drei Dezibel lauter sei. Das ist nicht viel – dem Markt könnte es aber entgegenkommen. Außerdem würde die Änderung den Gastronomen planungsrechtlich vieles einfacher machen, erklärt Reineking.
 
27. Februar 2018, 12.00 Uhr
jkl
 
 
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