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Genau so einer ist Vincent Kluve-Yorck. Er gehört zu jener (bisher) kleinen Schar Espressoliebhaber ... sagen wir lieber: Espressoverehrer, die dem edlen Stoff aus der Kaffebohne viel mehr abgewinnen können, als man gemeinhin für möglich hält. Dabei ist mit dem Begriff "abgewinnen" hier nicht etwa die abstrakte Ebene gemeint, sondern es geht um die Praxis: Wie gewinne ich der Bohne ihr perfektes Aroma ab.
Wer jetzt diverse skurrile Tipps und Tricks erwartet, liegt nicht ganz falsch, doch das wird diesem tollen Buch nicht gerecht. In Form eines fortwährenden Interviews mit unterschiedlichen Protagonisten, Herstellern und Baristas beleuchtet der Autor die Szene und vermittelt allein durch die interessanten Antworten umfassendes Insiderwissen. So wird der Leser angeregt, neue Wege mit seinem kleinen oder größeren Kaffeeheiligtum zu gehen, sich mal mit dem Mahlgrad zu beschäftigen, neuen Sorten, Temperaturen, Zubehörideen zuzuwenden, also seine Espressomaschine rundum neu zu entdecken.
Natürlich kann man das Buch auch einfach nur lesen, denn so wirkt alles wie das Logbuch einer kulinarischen Sekte – und die kann einem eigentlich nicht unsympathisch sein. Und es gibt Bilder, die detailliert Darstellen, was Thema im Text ist. Freaks schreiben für Genießer, so könnte das Buch auch heißen, doch die Idee, das ultimative Versprechen auf den Titel zu nehmen, ist eigentlich noch viel besser: Und der Espresso wird gut. Nach der Lektüre dieses Buches ganz bestimmt!
Vincent Kluwe-Yorck: Und der Espresso wird gut, ISBN 978-3-926353-11-5, 19,80 Euro