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Dass dieses Kochbuch für die Anwendung in der Praxis geschrieben wurde, merkt man sofort: Jeweils ein Kapitel für jede Jahreszeit erleichtert die Orientierung und das saisonale umweltschonende und günstige Einkaufen der Zutaten. Die „Frühlingsfrischen“ stehen ganz im Zeichen von Lauch, Spargel und weiterem Gemüse – meist ganz leichte Kreationen, manchmal aber auch mit Schmand oder Creme fraîche verfeinert. Die „Sonnenanbeter“ mögen‘s würzig bis scharf wie mit der fruchtigen Currysuppe oder kühl und erfrischend wie mit dem Gurkenschaumsüppchen. Ebenfalls einen Versuch wert: die zumeist als Dessert gereichten Kaltschalen, hier als Melonenkaltschale mit Schuss und Cashewnusskrokant oder Erdbeerkaltschale mit knusprigen Baiserstückchen.
Wahrscheinlich wird jedoch das ganze Jahr nicht so viel Suppe gegessen wie im Herbst, dem Hände und Magen wärmenden Nebeneffekt sei Dank. Die „Herbstzeitlosen“ wappnen einen dementsprechend schon für den kommenden Winter: Hier kommen richtige Vitaminbomben mit viel Kürbis, Rote Bete & Co.. Der Herbst steht aber auch für gemütliches Beisammensein – und das geht am besten mit schön deftige Gesellen samt Knoblauch, Käse und Speck. Die „Schneeschmelzer“ heizen freilich nicht weniger ein, zum Beispiel mit Gulaschsuppe oder Bratwursteintopf. Abgerundet wird das Ganze schließlich noch mit ein paar Allrounder, die „immer gehen“, darunter klassische Soljanka, Curry-Ramen und Kräuterflädlesuppe.
Schöne Idee, schönes Buch. Einen kleinen Kritikpunkt gibt es aber dennoch: Zwar verwendet Isabella Grey in vielen Rezepten Fleisch- oder Gemüsebrühe als Zutat, verrät dabei aber an keiner Stelle, wie man eine eigene ganz ohne Brühwürfel herstellt.
„Suppen & Eintöpfe fürs Ganze Jahr“ von Isabella Grey ist im Jan Thorbecke Verlag erschienen und kostet 14,99 Euro.