Ende April steigt wieder die Wein am Main. Mehr als 50 Winzer bringen dann ihre über 200 Weine mit auf den Campus der Goethe-Uni. In diesem Jahr kommen auch Whisky-Liebhaber auf ihre Kosten – Prost!

Oje, die Deutschen trinken immer weniger Wein. Der deutsche Durchschnittstrinker hat 2018 mal wieder zwei Gläser weniger getrunken als 2017. Kein Wunder in einem Land, in dem der größte Weinhändler Aldi heißt. Doch wer im Rhein-Main-Gebiet lebt und trotzdem die Stangenware aus dem Discounter trinkt – beziehungsweise dann irgendwann nicht mehr trinkt – der ist selbst schuld. Denn an verführerischen Angeboten mangelt es nicht. Der Rheingau beginnt direkt vor den Toren der Stadt, Rheinhessen und die Bergstraße sind nur wenige Autominuten entfernt und selbst Franken, Baden oder die Nahe liegen noch in Tagesausflugsdistanz. Aber wohin fahren? Einsteiger haben oft Angst, ein Weingut einfach so anzusteuern. Woher weiß ich, ob es das richtige für mich ist? Da hilft die Wein am Main. Auf der Messe am Campus Westend sind über 50 Winzer am Start. Allein 23 Winzer aus Rheinhessen stellen ihre unikaten Tropfen vor. Wer diese alle probieren möchte, sollte ein bisschen Zeit mitbringen.

Ein Gang über die gemütliche Boutique-Messe gleicht einer Spazierfahrt durch die lokale Weinwirtschaft. Hier sind viele kleine Winzer dabei, die in geringen Auflagen Spitzenqualitäten schaffen, welche man im Supermarktregal vergeblich suchen würde. Und gute Qualität bei kleiner Auflage heißt bei unseren heimischen Winzern noch lange nicht teuer. Besondere Weine zu einstelligen Flaschenpreisen sind die Regel keine Ausnahme.

Apropos Ausnahmen: Auf der Wein am Main gibt es viel Wein, aber nicht nur. Mit dabei ist in diesem Jahr auch die Palatinatus Whisky Destillerie Thomas Sippel aus Weisenheim am Berg. Die hat jüngst beim Germany’s Best Whisky Award die Goldmedaille für ihren Single Malt erhalten, der sechs Jahre in amerikanischer Eiche reifen darf.

Der Schwerpunkt der Messe liegt auf deutschen Weinanbaugebieten. Daneben gibt es aber auch Aussteller aus der Toskana, Australien, Neuseeland, Italien, Frankreich und Lateinamerika. Mit dem Weingut Späth ist auch das österreichische Weinviertel vertreten. Deren Stärke ist der Grüne Veltliner. Die Kreuzung aus Traminer und St. Georgen gilt als wichtigste, autochthone Rebsorte der Alpenrepublik. Wer die beim Winzer probieren möchte, der müsste tatsächlich etwas weiter fahren – oder er besucht halt die Wein am Main.

Wein am Main, Westend, Grüneburgplatz 1, Sa 27. April & So 28. April, 12 – 18 Uhr